Polaroids
Summertons Werk dreht sich um die Themen Mode, Liebe, Begehren und Intimität. Ihre Polaroidarbeiten sind Teil eines Projekts, das Summerton im Jahr 1999 als Serie von Selbstporträts begann, zunächst als visuelle Liebesbriefe an ihren damaligen Partner und auch in der Absicht, ihre Sprache durch Fotografie neu zu entdecken. ‚Meine Mutter war Modeschöpferin, und für die Schule fertigte sie mir Kleider an auf der Grundlage meiner Zeichnungen, die ich zu Tanzveranstaltungen trug‘, sagt sie. Damals waren Kostüme ein Ausgangspunkt, um Summertons Fantasie zu entfesseln. In ihren ‚Polaroid-Experimenten‘, wie sie sie nennt, wurden Kostüme wieder zu einem Vehikel für sie, um ihr Innenleben auszudrücken. ‘Sie haben vielleicht Geschichten gelesen oder Ausstellungen von Frauen gesehen, die Fotos von sich selbst machen, und Sie denken an die grossen Künstlerinnen, die das Selbstporträt erforscht haben: Cindy Sherman, Nan Goldin, sogar Sarah Lucas; Frauen, die Selbstbehauptung porträtierten, Neuerfindung, Frauen, wie sie von Männern angestarrt werden, Sex und Substitute für den menschlichen Körper. Aber was ist mit der Liebe? Hier setzt die in Australien geborene Kunst- und Modefotografin Emma Summerton an. Ihre Leidenschaft für die Selbstdokumentation durch Polaroids war nicht nur eine Möglichkeit, ihren kreativen Ausdruck als Künstlerin zu nutzen, um mit ihrem Geliebten während ihrer Fernbeziehung zu kommunizieren, sondern gab ihr auch ein Gefühl von Individualität als Modefotografin.’ – Njide Ugboma