Ort des Geschehens
Was wie ein bestimmter Ort - vielleicht ein Tatort - aussieht, stellt die Wahrnehmung des Zuschauers in Frage. In Brigitte Lustenbergers 'Ort des Geschehens' sind die Bilder eine Täuschung, denn es ist kein Verbrechen begangen worden, es ist überhaupt nichts passiert - auch wenn das Bild dies suggeriert. Der Betrachter greift auf Erinnerungen an Filmszenen zurück, um das Bild zu lesen. Das Hauptthema dieser Serie ist nicht das, was wir auf einem Foto sehen, sondern was wir daraus machen. Die Abwesenheit von Inhalt verstärkt das Gefühl eines losgelösten Nichts, das zu einem Tropenbild des Mediums wird und Fragen darüber aufwirft, was Fotografie ist oder tut. Jede Fotografie hat einen individuellen Untertitel, der eine mögliche Lesart suggeriert und auf jede Szene eine fiktive Erzählung anspielt.