Anthropocene
Burtynskys 'Anthropocene' untersucht die kollektiven Auswirkungen, die wir als Spezies auf die Oberfläche des Planeten haben; eine Inspektion der menschlichen Systeme, die wir den natürlichen Landschaften auferlegt haben. Er hat seine Linse auf die schreckliche Schönheit industrieller Eingriffe in die Natur gerichtet, wie z.B. Bergbau, Steinbrüche, Produktion, Schifffahrt, Ölförderung und Recycling. Der Titel 'Anthropocene' bezieht sich auf einen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft kursierenden Vorschlag, den Beginn einer neuen geologischen Epoche - dem Anthropozän - formell anzuerkennen, in der der Mensch die Hauptursache für permanente planetarische Veränderungen ist. ‘Wir sind an einem noch nie zuvor erreichten Punkt in der planetarischen Geschichte angelangt’, erklärte Burtynsky. ‘Der Mensch verändert die Erde und ihre Prozesse heute wohl mehr als alle anderen Naturkräfte zusammen.’ Für 'Anthropocene' reiste Burtynsky in alle Kontinente, mit Ausnahme der Antarktis, und besuchte zwanzig Länder, darunter Kanada, Chile, China, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Kenia, Nigeria, Russland, Spanien und die Vereinigten Staaten. Seine grossformatigen Fotografien, die er oft aus der Vogelperspektive aus Flugzeugen, Helikoptern und mit Drohnen aufnimmt, sind detailreich und grenzen manchmal an malerische Abstraktionen. Seine Bilder schaffen eine komplizierte Balance zwischen einer düsteren Reportage und einer höchst verführerischen Ästhetik. 'Anthropocene' widerspiegelt das Dilemma zwischen dem Wunsch der Gesellschaft nach Wohlstand und seinen Auswirkungen auf die Umwelt.