Halo
Rinko Kawauchis Serie 'Halo', in der die Künstlerin ihre 2013 mit der Serie 'Ametsuchi' begonnene Auseinandersetzung mit der Spiritualität erweitert, besteht aus drei miteinander verwobenen Abschnitten, die sich auf unterschiedliche spirituelle Traditionen konzentrieren.
Einer der drei Abschnitte zeigt die unzähligen Zugvögel, die im Winter in ganz Europa auftauchen und mit ihren Bewegungen fast wie ein Tanz wirken, bei dem sich kleinere Schwärme, einer nach dem anderen, zu einem massiven, kollektiven Körper zusammenfinden - ein Phänomen, das der menschlichen Gesellschaft selbst ähnelt und die unidentifizierbare Kraft spürt, die durch die Zugehörigkeit zu einer großen Menschenmenge entsteht.
Ein anderer Teil der Serie zeigt das alte Fest 'DaShuhua' in der Provinz Hebei in China, das entstand, als die Menschen begannen, geschmolzenes Eisen gegen die Stadtmauern zu werfen, als das Äquivalent der armen Leute zu einem schönen, aber teuren Feuerwerk - eine Sehnsucht, Schönheit zu erleben, selbst unter den schlimmsten Bedingungen.
Der dritte Teil ist dem japanischen Festival 'Kami Mukae Sai' in Izumo gewidmet. Während des 10. Monats des japanischen Mondkalenders ('Kannazuki') sollen die Shinto-Götter in der Region Izumo zusammenkommen. Die Menschen begrüssen sie mit heiligen Flammen, die an den Ufern aufleuchten, während die Zuschauer zuschauen. 'Die Lichter blitzen und brechen sich gegen die Regentropfen, und sie glitzern. Die Gedanken der Menschen im Gebet, die auch für das menschliche Auge unsichtbar sind, nehmen Gestalt an und spiegeln sich in den Tropfen wider'. - Rinko Kawauchi