Asylum of the Birds
Der in Amerika geborene Fotograf Roger Ballen gilt als einer der originellsten Bildermacher des 21. Jahrhunderts und lebt und arbeitet seit vier Jahrzehnten in Südafrika. 'Asylum of the Birds' spielt in einem provisorischen Haus am Rande von Johannesburg, einem Ort, der von Individuen am absoluten Rand der Gesellschaft bewohnt wird. An diesem anarchischen Ort arbeiten die menschlichen und tierischen Bewohner als Ballens Besetzung in einer fortlaufenden Serie von quasi-direktionalen Performances zusammen. Während wir Ballens mehrschichtige Unterwelt betreten, stossen die Bilder unseren Blick ab und entführen uns in eine noch dunklere Traumwelt, die der Ängste in unserer eigenen Fantasie. Die allgegenwärtigen Vögel, sowohl lebende als auch tote, signalisieren eine an Hitchcock erinnernde Andeutung und suggerieren gleichzeitig Hoffnung und Freiheit. Das Wort 'Asyl' könnte zwar als Ort des Irrsinns definiert werden, es suggeriert aber auch Zuflucht und bleibt als Metapher für die Erlösung in unserem Gedächtnis haften.
'Meine Aufgabe beim Fotografieren in den letzten vierzig Jahren bestand letztlich darin, mich selbst zu definieren. Es war im Grunde eine psychologische und existenzielle Reise.' - Roger Ballen