Während des Covid-19 Lockdowns setzte Seba Kurtis seine Artist in Residence in Ucen Manchester zuhause fort. Er ergriff die Situation als Gelegenheit, um aus seinem riesigen Archiv von Negativen neue Werke zu schaffen. Dabei nutzte er die neuen Daten der Pandemie, die der Öffentlichkeit zugänglich waren, und kombinierte sie mit Schablonen von Lichtkorrekturfiltern. Die entstandenen Bilder werden wie durch ein surreales Kaleidoskop gesehen als eine Metapher für die einzigartigen Erfahrungen jedes Einzelnen mit dem Lockdown. Kurtis hat in den letzten 12 Jahren in Konfliktgebieten gearbeitet und ist kein Unbekannter in den harten Realitäten des Lebens, die die illegale Einwanderung mit sich bringt. In dieser Isolation hat er seine eigenen Erfahrungen reflektiert und ausgewertet, indem er vergangene Projekte, die es nicht in eine abschliessende Fassung geschafft haben, erneut aufzugreifen. Er zeigt sie nun in einem neuen Licht, das durch eine Form der Intervention oder Collage ergänzt wird, die direkt in seinen Filmen verwendet wird, um Daten über Covid-19 darzustellen. Die Informationen über den Lockdown entwickeln sich ständig weiter - 'Karte des Ausbruchs in Arizona', 'Bestätigte Fälle in Frankreich', 'Die Zahl der Todesfälle in Pflegeheimen nimmt in Grossbritannien immer noch zu'. Kurtis repräsentiert die von der Regierung auferlegten Lockdown-Richtlinien wie z.B. soziale Distanzierung und verbindet diese Daten mit seinen leeren Landschaften und Städten, um die rasche Ausbreitung des Coronavirus sichtbar zu machen. – A. Mosley