Melting Point / Brasilia
Stéphane Couturier schlägt mit der Reihe Melting point Brasilia eine neue Lesart der Architektur von Oscar Niemeyer vor. Anstatt einen einzigen Blickwinkel zu bevorzugen, überlagert Stéphane Couturier zwei Aufnahmen. Diese Dualität bietet einen neuen Blick sowie neue Fragen zur aufgezeichneten Realität. Stéphane Couturiers Arbeit bietet eine neue Architektur der Stadt Brasilia. Der Künstler überträgt seine eigene Vision der Welt und gibt dem Betrachter einige Hinweise, um dieses neue fragmentarische und experimentelle Universum zu entziffern. Mit diesen neuen Fotografien verwischt Stéphane Couturier unseren Blick. Er verlässt den dokumentarischen Aspekt und gestaltet ein plastisches Werk. Die neue architektonische und visuelle "Schöpfung", die uns gezeigt wird, stellt die Dualität von sehendem Subjekt und gesehenem Ding in Frage. Indem er sein Vokabular mit jeder Serie erneuert, vermittelt Stéphane Couturier seine eigene Vision der Welt. Diese Vision ist keineswegs eine Affirmation, es geht hier darum, den Blick des Betrachters abzulenken und ihm einige Hinweise zu geben, die es ihm ermöglichen, Couturiers Universum - ehemals Stadtarchäologie - zu entziffern. Mathieu Poirier schrieb 2004 über diesen Künstler: ‘Jede Aufnahme ist wie eine Kulisse, die wie im Theater eine andere überlagert, sie unterstützt oder ihr widerspricht’. Hier in der Serie Melting point Brasilia verschmelzen die Kulissen miteinander und schaffen eine neue fragmentierte und experimentelle Umgebung.