Die Christophe Guye Galerie freut sich, Seba Kurtis Ausstellung Lockdown Project im Showroom der Galerie anzukündigen. Während des Covid-19 Lockdowns setzte Seba Kurtis seine Artist-in-Residence in Ucen Manchester zuhause fort. Er ergriff die Situation als Gelegenheit, um aus seinem riesigen Archiv von Negativen neue Werke zu schaffen. Dabei nutzte er die neuen Daten der Pandemie, die der Öffentlichkeit zugänglich waren, und kombinierte sie mit Schablonen von Lichtkorrekturfiltern. Die entstandenen Bilder werden wie durch ein surreales Kaleidoskop gesehen als eine Metapher für die einzigartigen Erfahrungen jedes Einzelnen mit dem Lockdown.


Seba Kurtis wurde 1974 in Argentinien geboren. Er studierte Journalismus in Buenos Aires, bevor er nach der politischen und wirtschaftlichen Krise von 2001 das Land in Richtung Europa verliess. Mehrere Jahre als illegaler Einwanderer haben einen Grossteil seiner Arbeit geprägt, die sich mit den persönlichen, sozialen und kulturellen Auswirkungen der irregulären Migration befasst. 'Seine Fotografie ist die sensible Verlängerung des widerstandsfähigen Nomadenkörpers mit seiner grossmütigen Aura. Sie dient ihm als performatives Mittel, um über die Welt zu sprechen und auf raffinierte Weise Verbindungen zwischen der Weltgeschichte und seiner individuellen Lebensgeschichte herzustellen. Als Künstler ist Seba Kurtis ständig in Bewegung, ohne sich um physische oder ästhetische Grenzen zu scheren. Er gehört zu denjenigen, die wissen, dass die Fotografie nicht die Realität abbildet, sondern dass sie ihre Robustheit, ihre Komplexität und - vor allem - ihre unerschöpfliche Poesie zu offenbaren vermag.' – Stefano Stoll, Direktor des Festivals IMAGES in Vevey


‘Kurtis hat in den letzten 12 Jahren in Konfliktgebieten gearbeitet und ist kein Unbekannter in den harten Realitäten des Lebens, die die illegale Einwanderung mit sich bringt. In dieser Isolation hat er seine eigenen Erfahrungen reflektiert und ausgewertet, indem er vergangene Projekte, die es nicht in eine abschliessende Fassung geschafft haben, erneut aufzugreifen. Er zeigt sie nun in einem neuen Licht, das durch eine Form der Intervention oder Collage ergänzt wird, die direkt in seinen Filmen verwendet wird, um Daten über Covid-19 darzustellen. Die Informationen über den Lockdown entwickeln sich ständig weiter - 'Karte des Ausbruchs in Arizona', 'Bestätigte Fälle in Frankreich', 'Die Zahl der Todesfälle in Pflegeheimen nimmt in Grossbritannien immer noch zu'. Kurtis repräsentiert die von der Regierung auferlegten Lockdown-Richtlinien wie z.B. soziale Distanzierung und verbindet diese Daten mit seinen leeren Landschaften und Städten, um die rasche Ausbreitung des Coronavirus sichtbar zu machen.' – Andrew Moseley