This sense of wonder
'Ich arbeite an einer Multimedia-Installation mit dem Titel 'Dieses Gefühl des Staunens'. Sie ist als grosses Happening konzipiert und wird nicht nur die Neugierde der Zuschauer wecken, sondern auch ihre Teilnahme. [...] Keine Kamera kann den flüchtigen Augenblick zwischen Leben und Tod einfangen, aber sie kann die Zeit davor und danach, die Zeit des Verwelkens und des Verfalls, einfangen. Meine Installation gibt den Betrachtern ein Verständnis für ihre eigene Vergänglichkeit und führt sie in die Wunder des Todes und seiner Überreste. Drucke, Projektionen, Skulpturen und viele verschiedene Licht- und Sichtgeräte lösen ein unbehagliches Vergnügen aus, das Ehrfurcht und Furcht, Unglauben oder sogar Abscheu miteinander verbindet. Wir tauchen in ein modernes und doch barockes Universum ein. [...] In meiner ortsspezifischen Installation läuft der Betrachter um Diaprojektoren, Leuchtkästen, Lichtpulte, selbst entworfene Leuchten, Diabetrachtungssets und nicht zuletzt fotografische Abzüge herum. Ich konzentriere mich auf das Experimentieren mit dem Setting und der Inszenierung fotografischer Bilder. Meine Bilder spiegeln die Geschichte der Medien und ihre Funktion wider. Die Fotografie scheint der Sterblichkeit Momente der Zeit zu entreissen. Aber die festgehaltenen Momente sind nicht mehr als Darstellungen der Vergangenheit, die in der Schönheit des Verfalls verweilen. Sie sind vergänglich wie das elektronische Licht, das die Projektoren antreibt: Sobald die Stromzufuhr unterbrochen wird, verblassen die Bilder spurlos in der Dunkelheit'. – Brigitte Lustenberger