Dominique Teufen

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‚Wer bestimmt denn heute noch, was real ist und was nicht? Ich lade Sie dazu ein, mich auf eine erstaunliche Weltreise auf meiner Kopiermaschine zu begleiten. Machen Sie sich ein eigenes Bild Ihrer Wahrnehmung von möglichen Realitäten. Denn ob ihre Reise ‚fake‘ oder ‚real‘ ist, können nur Sie selbst entscheiden.‘ – Dominique Teufen

Die Christophe Guye Galerie und Tina Candrian freuen sich sehr, Dominique Teufens (*1975, Schweiz) Einzelausstellung ‚Sterne? Kopierter Staub. Meine Weltreise auf der Kopiermaschine‘ in der Galerie Restaurant Au Premier vorzustellen. Aus alltäglichen Materialien lässt die Künstlerin wunderschöne, atmosphärische, oft in der Dämmerung dargestellte Meeres- und Berglandschaften entstehen. Die dabei entstehenden Arbeiten, also die fotografischen Zeugnisse der vermeintlichen realen Welt, spielen mit Sinnestäuschungen und der Wahrnehmung von Sein und Schein. Das Wahrgenommene wird hinterfragt und erzwingt somit die Auseinandersetzung mit dem was man sieht, dem was man vermutet zu sehen und dem was es ist, was man tatsächlich gesehen hat.

Dominique Teufen, geboren 1975 in Davos, Schweiz, schloss 2002 die Gerrit Rietveld Academy Amsterdam ab. Nachdem sie in Melbourne, Zürich, London und New York gearbeitet und ausgestellt hatte, zog sie nach Amsterdam um ihren Master of Fine Arts an der AKV/ St. Joost in S'Hertogenbosch in Bosch (NL) zu absolvieren.


Angelehnt an die fantastischen Landschaftsfotografien aus Fotobüchern und Zeitschriften begibt sich die Künstlerin Dominique Teufen auf ihre eigene imaginäre Weltreise zu mondbeschienenen verschneiten Berghängen, malerischen Hügellandschaften, zu zerklüfteten Fjorden und riesigen Gesteinsformationen.


Die für dieses Projekt gebrauchten Materialen sind alle im Handel erhältlich und meist Einwegprodukte, die einmal gebraucht schon wieder im Abfall landen. In ‚Sterne? Kopierter Staub. Meine Weltreise auf der Kopiermaschine‘ werden die Materialien visuell wieder zurück zur Natur geführt. Dominique Teufen legt zerknülltes Papier, verformtes Plastik, Plexiglas, Folien, Mehl, Watte, Kaffeesatz und verschiedene andere Materialien auf die Kopiermaschine und fotografiert danach die Fotokopien in ihrem Studio. Im Prozess transformieren sich diese Materialien in Berghänge, Gesteinsformationen und Hügel-landschaften, die Teufen auf ihrer imaginären Weltreise besucht hat. Die Illusion scheint perfekt zu sein; die mentale Reise in einer täuschend echt wirkenden Welt hat begonnen.


Für ‚Sterne? Kopierter Staub. Meine Weltreise auf der Kopiermaschine‘ wird die Fotografie nicht als Medium verwendet, um die reale Welt möglichst genau wiederzugeben, sondern um die Betrachter in die Irre zu führen. Gegenstände, obwohl detailliert abgelichtet, werden zu neuen, äusserst realistischen visuellen Realitäten komponiert. Die vermeintlich abgebildete reale Welt verliert jedoch bei naher Betrachtung ihre Vertrautheit und wird plötzlich zur Illusion. Unsere Wahrnehmung von Sein und Schein wird, wie so oft in der Kunst der optischen Täuschungen, dem ‚trompe l'oeil‘, in Frage gestellt.


Durch die suggestive Wirkung dieser imaginären Landschaften soll die eigene Phantasie angeregt und das Gehirn zum Nachdenken verführt werden: ‚In Zeiten von ‚Fake News‘ sollen meine Bilder bewirken, dass die Betrachter meiner Landschaften, mit einem gestärkten Sinn für das tatsächlich Wichtige in ihrer Wirklichkeit, zurückkehren, das Offensichtliche hinterfragen und ihren eigenen Standpunkt finden.‘ Dominique Teufen


Teufen hat weltweit an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen, unter anderem in der Christophe Guye Galerie, Zürich, in der Kunsthalle Wil/St. Gallen sowie im Kunstraum Aarau. Sie wurde zudem im NRW Forum Düsseldorf, als Teil des Jubiläumsprogramms ‚100 jahre bauhaus‘, in der Ausstellung 'Bauhaus und die Fotografie', zusammen mit u.a. Thomas Ruff, Wolfgang TiIlmans und Viviane Sassen ausgestellt. Weitere Stationen dieser Jubiläums-Ausstellung sind das Museum für Fotografie in Berlin (April – August 19) und die Kunsthalle Darmstadt (September 19 – Januar 20). Sie erhielt bis heute zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Vfg. Nachwuchsförderpreis der Fotografie 2013, den Lensculture Emerging Talent Award 2018 und den HSBC Photography Award 2019.