Die Christophe Guye Galerie freut sich, die Gruppenausstellung ‘The Skin We Live In’ im Showroom der Galerie anzukündigen. Die Ausstellung präsentiert fünf Künstlerinnen und Künstler, die sich mit unterschiedlichen konzeptionellen Ansätzen mit der menschlichen Hülle befassen und diese anhand von Farbfotografien porträtieren.
Die Aktfotografie ist seit den Anfängen des Mediums in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Genre der Kunstfotografie, das den nackten menschlichen Körper mit Schwerpunkt auf Form, Komposition und den dadurch hervorgerufenen emotionalen Qualitäten abbildet.
Der nackte menschliche Körper birgt eine überwältigende kulturelle Dimension. Diese sinnliche und verletzliche Hülle ist gleichzeitig Träger von Schönheit, Hässlichkeit, Begehren, Erotik, Reinheit, Träumerei, Politik, Tabus, unzähligen Identitäten und endlosen Widersprüchen.
Die ausgewählten Werke reichen von Aktfotografie im klassischen Stil bis zu neuen zeitgenössischen feministischen Arbeiten. Bill Henson ist ein Fotograf der Conditio Humana und ein Experimentator mit bemerkenswerter Geschicklichkeit und Überzeugung. Seine Bildsprache gewährt uns einen Einblick in seine magische Welt - eine ferne Welt der Romantik und exquisiter Schönheit, die der Künstler geträumt anstatt besucht zu haben scheint - wo Menschen und Orte zwischen Einsamkeit und Sehnsucht gegenübergestellt werden. John Yuyi's Darstellungen des weiblichen Körpers in der Sprache der Millennials und ihre Fähigkeit, den Einfluss der sozialen Medien zu sammeln, zu nutzen und zu reflektieren, sind wiederkehrende Elemente in ihrer Arbeitsweise. Sie verwendet temporäre Tätowierungen, um visuelle Manifeste zu schaffen, wobei der Körper zu einer performativen Projektionsfläche wird, um diese zu präsentieren. In der Serie 'The Garden' stellt Erik Madigan Heck seine Frau in einer Vielzahl farbenprächtiger Umgebungen dar. Die Fotografien stützen sich auf die katholische Ikonographie und andere mythische Bildtraditionen, um eine auf Farben basierende Erzählung zu entwickeln, die an spirituelle Archetypen und den Prozess der Auflösung und Wiedergeburt erinnert. Des Weiteren kann Marianne Marić als ‘klassische’ Künstlerin betrachtet werden, die mit ihrer schönen fotografischen Hommage an Jean-Jacques Henner aus dem Jahr 2008 der Tradition des Aktes malerisch nachgeht. Und schliesslich fängt Lina Scheynius mit einer aufrechten Ehrlichkeit und Natürlichkeit, Szenen aus ihrem täglichen Leben ein. Offenherzig voyeuristisch vertraut, dokumentiert sie intime Momente, private Beziehungen oder sich selbst. Mit einem erfrischend hemmungslosen sexuellen Subtext und die explizite, aber anmutige Nacktheit fordert Scheynius’ Bilderwelt traditionelle Theorien der weiblichen inaktiven und objektivierten Rolle heraus.
Ausgestellte Künstler: Erik Madigan Heck, Bill Henson, John Yuyi, Marianne Marić, Lina Scheynius.