NAMI II
NAMI
NAMI ist eine Serie von Fotos von Wellen an der Küste der Insel Sado in Japan. Der Fotograf, ein junger buddhistischer Mönch namens Syoin Kajii, beobachtet geduldig das Wasser und wartet auf einen überwältigenden Moment. Die Fotos sind wirklich atemberaubend. Der Künstler fängt die Kraft und Dynamik des Ozeans und der Wellen ein, ein starker Kontrast zu den ruhigen Meereslandschaften von Sugimoto. Indem er die Geschwindigkeit des Windes und den Pegel der Welle sorgfältig misst, wartet er darauf, dass die Natur das Bild schafft. Diese Werke sind Nahaufnahmen, der Künstler befindet sich praktisch im Wasser. Syoin Kajil ist der Gewinner des 1st Foil Award, dessen Preis die Veröffentlichung von NAMI ist.
KAWA
Der buddhistische Mönch Kajii machte sich 2004 mit der preisgekrönten Arbeit NAMI - Waves - einen Namen; im Jahr darauf wurde er von der Photography Society of Japan zum Newcomer des Jahres gewählt. In KAWA, einem Buch und einer Ausstellung in der Galerie Foil in Tokio, wendet Kajii seine hypnotisierende Aufmerksamkeit auf Flüsse. Jede Seite dieser luziden, kristallinen Serie ist Ehrfurcht gebietend. Ultra-reale Nahaufnahmen von Spritzern, ihre Tröpfchen wie Perlen; mit Eis überzogene Felsen und Pflanzen an Flussufern; schimmernde Oberflächen von Flüssen im Regen; die kinetische Energie von Unterwasserwellen und Fischen; nächtliche Lichter wie elektrische Ladungen, die über dunkles Wasser schiessen. Mit der Vielfalt und Einfachheit dieser erstaunlichen Bilder hat Kajii sein erklärtes Ziel erreicht, den Akt des Fotografierens mit dem eines Sutra-Gesangs zu vergleichen.
TSUKI
TSUKI, bestehend aus fotografischen Bildern sowie der ersten Videoarbeit des Künstlers, die er eigens für die Ausstellung Mystik – Die Sehnsucht nach dem Absoluten im Museum Rietberg in Zürich geschaffen hat. Anstatt sich auf Kunst, Ästhetik und Ikonografie zu konzentrieren, widmet sich Mystik der spirituellen Erfahrung und zeigt die Vielfalt mystischer Traditionen von Europa über den Iran und Indien bis in den Fernen Osten.
Für seine neuesten Arbeiten liess sich Kajii von der Shingon-Schule des esoterischen Buddhismus inspirieren – einer in Japan vom Mönch Kūkai (auch bekannt als Kōbō Daishi) gegründeten Tradition. In dieser Arbeit greift Syoin Kajii auf Gachirin-kan zurück – eine asketische Praxis, bei der das Licht des Vollmonds still in der eigenen Vorstellung visualisiert wird. Verwurzelt in der Tradition des esoterischen Buddhismus dient diese kontemplative Übung dazu, emotionale Unruhe zu lindern und Raum für eine tiefere Begegnung mit der Stille zu schaffen.