NAMI II
Seit Jahrhunderten ist die Welle ein zentrales Motiv in der japanischen Kunst – von Katsushika Hokusais berühmtem Holzschnitt Unter der Welle vor Kanagawa bis hin zu den meditativen Meereslandschaften von Hiroshi Sugimoto. Kajii knüpft an diese Bildgeschichte an, indem er das Meer nicht als statisches oder symbolisches Bild darstellt, sondern als unmittelbare, gelebte Erfahrung ins Zentrum seiner Arbeit rückt.
Entstanden an der Küste der Insel Sado, zeigen die Fotografien Wellen als flüchtige, beinahe skulpturale Gebilde aus Licht und Bewegung. Als buddhistischer Mönch und Fotograf begegnet Kajii diesem Motiv mit kontemplativer Geduld: Er misst Wind und Wellenhöhe, verweilt am Meer und wartet, bis die Natur selbst das Bild formt. Seine Aufnahmen entstehen in unmittelbarer Nähe – oft steht er mitten im Wasser – und machen die Kraft, Flüchtigkeit und Dynamik des Ozeans sichtbar, in einer Intensität, die über die dokumentarische Fotografie hinausgeht.
Nami wurde 2004 mit dem 1st FOIL Award ausgezeichnet; das begleitende Fotobuch machte Kajii international bekannt und gilt bis heute als Schlüsselwerk seiner künstlerischen Laufbahn. Wie Hokusais grosse Welle oder Sugimotos Horizonte sind auch Kajiis Fotografien mehr als Abbilder der Natur – sie sind Verdichtungen von Vergänglichkeit, Energie und Zeit.
NAMI
Seit Jahrhunderten ist die Welle ein zentrales Motiv in der japanischen Kunst – von Katsushika Hokusais berühmtem Holzschnitt Unter der Welle vor Kanagawa bis hin zu den meditativen Meereslandschaften von Hiroshi Sugimoto. Kajii knüpft an diese Bildgeschichte an, indem er das Meer nicht als statisches oder symbolisches Bild darstellt, sondern als unmittelbare, gelebte Erfahrung ins Zentrum seiner Arbeit rückt.
Entstanden an der Küste der Insel Sado, zeigen die Fotografien Wellen als flüchtige, beinahe skulpturale Gebilde aus Licht und Bewegung. Als buddhistischer Mönch und Fotograf begegnet Kajii diesem Motiv mit kontemplativer Geduld: Er misst Wind und Wellenhöhe, verweilt am Meer und wartet, bis die Natur selbst das Bild formt. Seine Aufnahmen entstehen in unmittelbarer Nähe – oft steht er mitten im Wasser – und machen die Kraft, Flüchtigkeit und Dynamik des Ozeans sichtbar, in einer Intensität, die über die dokumentarische Fotografie hinausgeht.
Nami wurde 2004 mit dem 1st FOIL Award ausgezeichnet; das begleitende Fotobuch machte Kajii international bekannt und gilt bis heute als Schlüsselwerk seiner künstlerischen Laufbahn. Wie Hokusais grosse Welle oder Sugimotos Horizonte sind auch Kajiis Fotografien mehr als Abbilder der Natur – sie sind Verdichtungen von Vergänglichkeit, Energie und Zeit.
KAWA
«Ich habe lange Zeit Meereswellen fotografiert, doch eines Tages begegnete ich einem kleinen Fluss und spürte die Lebendigkeit seiner Strömung. Während sich die Wellen in jedem Augenblick verändern, fliesst der Fluss in eine Richtung und kehrt schliesslich ins grosse Meer zurück. Mich zog dieser unausweichliche Weg an, und seitdem habe ich Flüsse auf der ganzen Welt besucht. Von Niigata und Yamanashi bis zu den Iguazú-Wasserfällen, nach China, Australien, Kanada, Marokko und Simbabwe habe ich die verschiedensten Strömungen über 16 Jahre hinweg beobachtet. Seit jeher haben Flüsse das Leben der Menschen bereichert, und – wie es der Sanzu-Fluss symbolisiert – wurden sie auch als Grenze zwischen Leben und Tod verstanden. Im Buddhismus steht der Fluss selbst für die „Vergänglichkeit“: Das Wasser verändert sich unaufhörlich, doch es kehrt schliesslich immer ins Meer zurück. So wie ich durch das Rezitieren von Sutras in mir selbst Leben und Tod betrachte, richte ich meinen Blick immer wieder auf den Fluss und schreibe seinen Lauf fort.» – Syoin Kajii
TSUKI
TSUKI, bestehend aus fotografischen Bildern sowie der ersten Videoarbeit des Künstlers, die er eigens für die Ausstellung Mystik – Die Sehnsucht nach dem Absoluten im Museum Rietberg in Zürich geschaffen hat. Anstatt sich auf Kunst, Ästhetik und Ikonografie zu konzentrieren, widmet sich Mystik der spirituellen Erfahrung und zeigt die Vielfalt mystischer Traditionen von Europa über den Iran und Indien bis in den Fernen Osten.
Für seine neuesten Arbeiten liess sich Kajii von der Shingon-Schule des esoterischen Buddhismus inspirieren – einer in Japan vom Mönch Kūkai (auch bekannt als Kōbō Daishi) gegründeten Tradition. In dieser Arbeit greift Syoin Kajii auf Gachirin-kan zurück – eine asketische Praxis, bei der das Licht des Vollmonds still in der eigenen Vorstellung visualisiert wird. Verwurzelt in der Tradition des esoterischen Buddhismus dient diese kontemplative Übung dazu, emotionale Unruhe zu lindern und Raum für eine tiefere Begegnung mit der Stille zu schaffen.