Die Christophe Guye Galerie präsentiert eine Auswahl von Werken von vier verschiedenen KünstlerInnen - Jun Ahn, Karla Hiraldo Voleau, Rinko Kawauchi und Risaku Suzuki - die auf unterschiedliche und sehr persönliche Weise Geschichten über Menschen und das Leben an und für sich erzählen.


Jun Ahn (*1981, Südkorea) erlangte auf der internationalen Szene mit einer Reihe von Selbstporträts auf Wolkenkratzern Anerkennung, welche die Künstlerin darstellen, die sich über die Seite eines Gebäudes lehnt oder an seinen Rand springt. Für Jun Ahn ist die Welt der Ort, an dem sich Illusion und Realität ständig treffen und kollidieren. Die Fotografie ist genau die perfekte Technik dafür, um dies einzufangen und dadurch die Illusion zur Realität zu machen. Ihre Arbeiten beschreiben unseren Alltag an der Grenze zwischen diesen beiden unterschiedlichen, aber auch miteinander verbundenen Konzepten. Deshalb sind ihr Körper und ihr Blick gefährlich nahe am Abgrund positioniert und somit erzeugt sie Nervenkitzel im jeweilig festgehaltenen Moment.


Karla Hiraldo Voleau (*1992) ist eine französisch-dominikanische Künstlerin. Hiraldo Voleau verbindet Performance und Fotografie, indem sie Bilder und Texte verwendet, um persönliche und erzählerische Serien zu schaffen. Oft wird sie zur Hauptfigur in ihren Serien, wobei sie die Grenzen menschlicher Interaktionen, Liebe, Sexualität, Freundschaft und sozialer Gruppen erkundet. Ihr Ziel ist es, die Schnittstelle und den Spannungspunkt zwischen dem 'echten Leben' und der Kunst zu entdecken. Zunächst beschäftigte sie sich mit der Dekonstruktion von Stereotypen rund um dominikanische und lateinamerikanische Männer. In ihren neueren Arbeiten konzentriert sie sich auf die Erforschung des Geschlechts und seiner visuellen Repräsentationen, wobei sie mehr Performance-Kunst einbezieht, was in Projekten wie 'A Man in Public Space' oder ihrer neuesten Serie 'Another Love Story' deutlich wird, die von einem erlebten Liebesbruch inspiriert wurde. All diese Porträts und visuellen Experimente tragen zu ihrer umfassenden Erforschung des weiblichen Blicks bei.


Rinko Kawauchi (*1972, Japan), die mit ihren Fotobüchern internationale Anerkennung fand, beobachtet die Natur. Inspiriert von Shinto, einer japanischen Religion, die sich der heiligen Essenz der Natur verschrieben hat, ist sie der Ansicht, dass kein Motiv zu kurz oder gewöhnlich ist, um nicht fotografiert zu werden. Rinko Kawauchi fotografiert Alltagsmomente, die Natur, die sie umgibt. Sie zeigt kleine Dinge und das Ergebnis ist immer sehr poetisch im Zusammenspiel von Farben und Formen. Ihre Motive können flüchtig sein, aber irgendwie bestimmen sie die Zerbrechlichkeit der Existenz. Rinko Kawauchi harmonische Bilder werden oft in Gruppen oder Sequenzen gezeigt, als ob sie Musik komponiert. Mit einem Zugang zur Realität bis ins kleinste Detail - meist unbemerkt - wurden ihre Fotografien oft als visuelle Haikus bezeichnet.


Risaku Suzuki (*1963, Japan) hat sich bereits nach seinem Abschluss am Tokyo College of Photography 1987 mit Fotografie als Medium für seinen kreativen Output befasst. Heute zählt er zu den bekanntesten Fotografen Japans. Risaku Suzuki fotografiert seit 2004 Schnee und Schneelandschaften. Sein Sehsinn, der dadurch gewonnen wird, dass er sich jedes Jahr mit einer Grossformatkamera in eisige, verschneite Berge begibt, um der weissen Welt, die sich der Kontrolle der Menschen entzieht, gegenüberzutreten, führt uns ins Nirgendwo, an einen Ort, der weiter von den verschneiten Bergen entfernt ist, und lässt uns im klaren Licht und in der angespannten Luft schweben. Wie der Titel ‘Weiss’ schon sagt, bedeutet die Infragestellung des ‘Weissseins’ die Frage nach der Körperlichkeit, die die Fotografie hervorbringt, wie Papier, Lichtempfindlichkeit, Emulsion und Rahmen, sowie nach der Metaphysik der Fotografie wie Licht, Farben, Leerraum und Umriss.


Wir laden Sie herzlich zur Signierstunde an unserem Stand ein:

Karla Hiraldo Voleau

Samstag, 13. April 2024, 16.00–17.00 Uhr.