Christophe Guye Galerie

Die Christophe Guye Galerie freut sich, die Gruppenausstellung ‘Abstraktionen’ im Showroom der Galerie anzukündigen. Die Ausstellung präsentiert sieben Künstlerinnen und Künstler, die mit unterschiedlichen konzeptionellen Ansätzen und einzigartigen Techniken die Grenzen der Fotografie als vermeintliches Abbild der Wirklichkeit, überschreiten.


Das Konzept der Abstraktion neigt zu Meinungsverschiedenheiten, und das schon seit vielen Jahren. Was bedeutet es? Wie ist es Kunst? Abstraktion ist kein Stil oder eine Bewegung; es kann in jeder Art von Kunst bis zu einem gewissen Grad existieren. Verschiedene Lexika definieren Abstraktion als ‘Freiheit von darstellenden Qualitäten in der Kunst’ und ‘die Dinge nicht bildlich darstellen’. Das Tate beschreibt es wie folgt: ‘Abstrakte Kunst ist eine Kunst, die nicht versucht, eine genaue Abbildung einer visuellen Realität darzustellen, sondern stattdessen Formen, Farben, Figuren und Gesten benutzt, um ihre Wirkung zu erzielen.’ Es geht mehr darum, wie die Schönheit von Formen und Farben die gegenständliche Darstellung ausser Kraft setzen kann. Abstraktion ist ein 'Kontinuum'. Viele Kunstrichtungen sind in unterschiedlichem Masse von abstrakten Prinzipien beeinflusst worden und wenden diese an.


Betrachtet man die Abstraktion im Kontext der Fotografie, so kann man sagen, dass die abstrakte Fotografie unsere populäre Auffassung von Fotografie als objektives Abbild der Wirklichkeit herausfordert, indem sie ihren konstruierten Charakter hervorhebt. Obwohl die Kamera ein perfektes perspektivistisches Werkzeug bleibt, das in der Lage ist, die Realität bis ins kleinste Detail zu kopieren, ist sie seit langem für ihre Fähigkeit bekannt, sich von der blossen Reproduktion zu emanzipieren, um sich von der Realität zu lösen und mentale Bilder zu erzeugen.


Bei allen ausgestellten Arbeiten ist nicht nur 'was' man sieht, sondern auch 'wie' man sieht von Bedeutung. Die Ausstellung führt durch verschiedene Praktiken, welche Sehgewohnheiten aufbrechen und hinterfragen. Von psychedelischen Farbexperimenten zu konstruierten Realitäten, von ungewöhnlichen Perspektiven zu Bildwelten, die die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei auflösen, von unsichtbaren Flüchtlingsporträts bis hin zu Versuchen, das Vergängliche einzufangen. All diese Künstlerinnen und Künstler lösen sich mit ihren Arbeiten vom Realismus und demonstrieren die Fähigkeit der Fotografie, etwas anderes als sich selbst zu suggerieren und als Medium für visuelle Metaphern und persönlichen Ausdruck zu dienen.


Artists: Stephen Gill, Noritoshi Hirakawa, Seba Kurtis, Brigitte Lustenberger, Risaku Suzuki, Kazuna Taguchi, Wataru Yamamoto.