Die Christophe Guye Galerie lädt Sie zu einer intimen Entdeckungsreise durch die Vielfalt der zeitgenössischen Aktfotografie ein. Die Ausstellung, die nur online zu sehen ist, wird in zwei Räumen präsentiert, die jeweils Aktfotografie aus der männlichen und aus der weiblichen Perspektive zeigen.


Die Aktfotografie ist seit den Anfängen des Mediums in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Genre der Kunstfotografie, das den nackten menschlichen Körper mit Schwerpunkt auf Form, Komposition und den dadurch hervorgerufenen emotionalen Qualitäten abbildet.


Der nackte menschliche Körper birgt eine überwältigende kulturelle Dimension. Diese sinnliche und verletzliche Hülle ist gleichzeitig Träger von Schönheit, Hässlichkeit, Begehren, Erotik, Reinheit, Träumerei, Politik, Tabus, unzähligen Identitäten und endlosen Widersprüchen.


Die ausgewählten Werke reichen von Aktfotografie im klassischen Stil bis zu neuen zeitgenössischen feministischen Arbeiten. Die Arbeiten von Emma Summerton sind visuelle Liebesbriefe. Anstatt diese zu schreiben, beschloss sie, mit einer alten Polaroidkamera Fotos von sich selbst zu machen und sie ihrem Freund zu schicken, der am anderen Ende der Welt lebte. ‘Le Baiser’ von Marianne Marić ist ein gutes Beispiel dafür, wie sie Stereotypen dekonstruiert, um sie besser wiederverwenden zu können, und wie sie mit Symbolen spielt, um ihnen eine andere Wendung zu geben. Brigitte Lustenbergers Werk ‘A Gaze of One's Own’, dessen Titel sich auf Virginia Woolfs Essay ‘A Room of One's Own’ bezieht, ist ihr erstes Projekt, das explizit auf ihren eigenen Erfahrungen beruht und in dem sie als Künstlerin ihren Blick auf ihre eigene Intimität und ihren Körper richtet. Dieses Projekt beschäftigt sich mit Fragen der künstlerischen und kulturellen Darstellung des weiblichen Körpers und der Rückgewinnung des Blicks vor dem Hintergrund ihres eigenen alternden und sich verändernden Körpers. René Groebli ist ein Schweizer Nachkriegsfotograf, der für seine Fähigkeit bekannt ist, mit seinen intimen Fotografien und Porträts emotionale Momente einzufangen. Groebli wollte nicht dokumentieren, er wollte Assoziationen wecken. Nobuyoshi Araki hingegen widersetzt sich den strengen Zensurgesetzen in seinem Heimatland, um seine Vision nicht zu gefährden. Durch auffällige Farben, gefühlvolle Blicke und ein feines Gleichgewicht zwischen Schönheit und Gewalt verführt Araki die Augen seiner Betrachter, um deren Moral zu entlarven.


Zu sehen sind Werke von Miles Aldridge, Nobuyoshi Araki, René Groebli, Brigitte Lustenberger, Marianne Marić, Lina Scheynius, Emma Summerton, Kazuna Taguchi, Albert Watson und Daisuke Yokota.


Obwohl es sich um eine virtuelle Ausstellung handelt, können ein Grossteil der Werke in der Galerie besichtigt werden. Bitte kontaktieren Sie uns im Voraus, um einen Besichtigungstermin zu vereinbaren.