Im Rahmen der diesjährigen Ausgabe von Paris Photo präsentiert die Christophe Guye Galerie eine Auswahl ihrer prominentesten Künstler, die in verschiedenen Ansätzen und mit einzigartigen Techniken sehr unterschiedliche und einzigartige Visionen im Bereich der Landschaftsfotografie nachweisen. Wir werden Künstler wie Jun Ahn, Stéphane Couturier, Rinko Kawauchi, Seba Kurtis, Erik Madigan Heck, Jules Spinatsch, Risaku Suzuki, Dominique Teufen und Albert Watson zeigen, die normalerweise in eine Vielzahl von fotografischen Genres fallen würden. Von konzeptuellen Ansätzen zu farbenfrohen fotografischen Konstruktionen, von der Infragestellung des Mediums, sowohl auf bildnerischer als auch auf materieller Ebene, bis hin zu rein abstrakten Interpretationen, entwickelten sie alle einen künstlerischen Ansatz, der über die traditionellen Grenzen der Landschaftsfotografie hinausgeht und grundlegende Fragen nach der Natur und ihrer Repräsentation aufwirft.


In dem Moment, in dem die Natur, die selbst wertfrei und gleichgültig ist, vom Menschen einen Wert erhält und beginnt, Teil unserer Erfahrung, Wahrnehmung und Geschichte zu werden, wird sie zu einer Sache von kultureller Bedeutung. Die Natur ist mehr als alles andere zu einer Idee und damit zu Kultur geworden - alles ist zu Landschaft geworden, kleine Stücke tolerierter, erhaltener und kontrollierter Natürlichkeit, die die Art und Weise, wie wir uns die natürliche Welt vorstellen, vollständig bestimmen.


Darüber hinaus wird in einer Zeit, in der jeder die Landschaft fotografieren kann und tut, ihr Erscheinungsbild immer generischer und in unseren Erinnerungen verankert. So wird die Art und Weise, wie Künstler mit Naturdarstellungen arbeiten, viel kraftvoller, im Sinne von genauer und vielleicht relevanter. Die verschiedenen ausgestellten Arbeiten reflektieren, wie bestimmte Bildbedingungen zu einem gegebenen Verständnis des Gesehenen führen - einige erreichen dies, indem sie unsere gewohnte Sichtweise in Frage stellen, andere, indem sie genau diese erwarteten Assoziationen hervorrufen, um uns dann lediglich in die Irre zu führen.


Mit unserem Stand untersuchen wir, wie unsere natürliche Umwelt zu Beginn eines neuen Jahrtausends dargestellt wird. Überall ist menschlicher Einfluss sichtbar, was zu relevanten Fragen über die Zukunft der Erde sowie zu Fragen über die Bedeutung und Kraft genau dieser dargestellten Darstellungen führt. Die gezeigten Arbeiten thematisieren auch die Unterscheidung zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen und sind zugleich ein Blickfang und eine Demonstration von fotografischer Genialität. So wird für die Künstler die Landschaftsfotografie zum Vehikel für ihre Gedanken über Ort, Geschichte, Zeit und Raum - alles grundlegende Aspekte der menschlichen Natur.